fbm15 – Endlich zurück im Bibliophilen-Mekka! (13./14.10.2015)

fbm15-1Auf diesen Artikel habt ihr sicher schon händeringend, immer wieder den Blick auf die Uhr werfend, langsam verzweifelnd gewartet - aber ich habe euch nicht vergessen und im Gegensatz zur Leipziger Buchmesse, die dieses und letztes Jahr ohne Berichterstattung auf den Schattenwegen auskommen musste, setze ich mich jetzt tatsächlich hochmotiviert an den heutigen Messetagesbericht. In der Hoffnung, dass ich den Daheimgebliebenen wenigstens ein Stück weit das Buchmessengefühl ins Wohn- oder Arbeitszimmer, oder wo immer ihr diesen Artikel lesen werdet, bringen kann. Und tatsächlich ist die Frankfurter Buchmesse auch dieses Jahr wieder ein echtes Abenteuer, wie die ersten anderthalb Tage schon eindrucksvoll bewiesen haben.

Doch beginnen wir am Anfang. Nachdem es am Montag zu einem sich kurzzeitig ankündigenden Herzstillstand kam, weil sich beruflich ganz kurzfristig noch mal alles überschlagen hat und ich ernsthaft darüber nachgedacht habe, meinen Buchmessentrip zwar nicht ganz abzusagen, aber zumindest zu verkürzen, fuhr ich am Dienstagvormittag wie immer pünktlich zum Hamburger Hauptbahnhof, um auf keinen Fall meinen Zug zu verpassen. Der einfach mal, wie sollte es auch anders sein, lockerflockig wegen einer "Störung im Betriebsablauf" zwanzig Minuten später kam. Und anstatt auf der Strecke ein paar Minuten wieder gutzumachen, kamen wir in Frankfurt dann tatsächlich mit einer halbstündigen Verspätung an. War mir ziemlich egal, ich hatte ja Zeit.

Im Hostel angekommen, gab es dann erstmal Diskussionen wegen meiner Reservierung. Normalerweise buche ich die Zimmer immer online, da ich aber letztes Jahr zusätzlich zur Buchmesse Frankfurt auch im Dezember noch einen Besuch abgestattet habe und während dieser Zeit ebenfalls in diesem Hostel wohnte, dachte ich mir, dass es doch eigentlich unkomplizierter ist, das Zimmer direkt zu reservieren und auf Nummer Sicher zu gehen. Eins habe ich daraus gelernt: Nächstes Jahr buche ich wieder online, denn dann muss ich für Bettwäsche und Frühstück nicht extra bezahlen. Immerhin war ich die erste (und vorerst auch einzige) im Zimmer und hatte somit freie Bettenauswahl, weshalb ich mir direkt ein Einzelbett gesichert und zurechtgeschoben habe. Schlafe halt nicht so gerne mit Fremden in einem Doppelbett und kann trotz meiner grandiosen Zeit in Los Angeles auch weiterhin Hochbetten nicht unbedingt viel abgewinnen ;)
Nach einer Dusche gönnte ich mir dann ganz dekandent eine Portion Sushi vom Lieferservice, und eigentlich wollte ich danach noch ein bisschen fleißig sein und euch eine im Zug begonnene Rezension fertig schreiben, aber irgendwie haben dann die unruhige Nacht und das Fresskoma ihren Tribut eingefordert, sodass ich nur mit meiner aktuellen Lektüre unter die Bettdecke gekrochen und verhältnismäßig schnell eingeschlafen bin.

fbm15-sushiBis mich dann nachts um halb eins ein verspäteter Mitbewohner aus dem Schlaf riss, weil er der Meinung war, dass man um diese Uhrzeit in einem Mehrbettzimmer durchaus mit den Türen knallen, sein Handy gefühlte tausend Mal fallen lassen und außerdem auch die Festtagsbeleuchtung einschalten könne. Ich bin trotz knackender, nervtötender Heizung recht schnell wieder weggedöst und habe nur unterbewusst mitbekommen, dass er irgendwas mit Schraubverschluss getrunken hat. Was das war, sollte ich dann am nächsten Morgen bei Tageslicht noch genauer mitbekommen. Jedenfalls verfiel ich wieder in einen unruhigen Schlaf, bis um 05:30 Uhr sein verkackter Wecker losgeht und ungelogen geschlagene fünfzehn oder zwanzig Minuten vor sich hindudelt, bevor er überhaupt irgendwie reagiert. Dann steht er kurz auf, geht pinkeln (bei offener Tür! Ist euch grad die Kinnlade runtergefallen? Dann versetzt euch mal in meine Lage ...) und legt sich wieder hin. Damit zehn Minuten später wieder der Alarm dudelt und er. Wieder. Nicht. Reagiert. Bin dann aufgestanden, hab die Zimmertür recht unsanft hinter mir geschlossen und mein Gemüt mit einer Zigarette vor der Hostellobby ein wenig beruhigt. Als ich wiederkam und grad wieder unter meine Decke schlüpfte, bequemte er sich dann doch aus dem Bett und verließ das Zimmer. Zum Glück dauerhaft, die Putzfrau hat sein Bett am Vormittag abgezogen. Leider hat sie aber die beiden kleinen Jägermeisterflaschen auf seinem Nachttisch übersehen ... Da haben wir das Geheimnis seines nächtlichen Konsums.

Nun ja. Ich sah wenig Sinn darin, noch mal zu schlafen, denn eigentlich war mein Plan, um zehn auf der Messe zu sein und mir endlich mal ausgiebig Zeit für die anderen Hallen zu nehmen. Daraus wurde nicht wirklich etwas, denn ich blieb in meine Decke gekuschelt und las ein paar Seiten, bis die Müdigkeit doch wieder durchbrach und ich einfach noch mal drei Stunden im Traumland verbracht habe. So startete mein Messebesuch doch erst um zwölf Uhr, aber da ich heute nur einen Termin am späten Nachmittag bei den FischerVerlagen hatte, bleib trotzdem genug Zeit, um sich erstmal zurecht zu finden. Die Messe hat nämlich das Pressezentrum einfach mal ans andere Ende des Geländes gelegt, ins Congresscenter, statt es wie sonst in Halle 4 unterzubringen. Dementsprechend ist dieses Jahr alles ein bisschen anders, aber die für mich wichtigste Halle bleibt weiterhin die Nummer 3 ;) In einem kurzen Gespräch mit Harper Collins Deutschland konnte ich eventuell die ersten Fäden für eine neue Zusammenarbeit knüpfen, aber das wird sich in den nächsten Wochen noch genauer zeigen. Der junge Mann, mit dem wir dort gesprochen haben, war der erste Verlagsmitarbeiter, der tatsächlich von allein das Wort "SuB" benutzt hat. Überhaupt war er sehr sympathisch. Mal schauen, wie sich das weiterentwickelt :)

Der FischerVerlage-Termin wurde dann spontan zu einem großen Massenbloggertermin umgewandelt, sodass eigentlich nicht wirklich viel Zeit blieb, über die einzelnen Titel zu sprechen und auch über meinen Amerika-Aufenthalt zu berichten. Das kommende Programm ist in jedem Fall interessant, ich persönlich freue mich sehr auf einen neuen Thriller von Chevy Stevens, auf die Fortsetzung des sehr speziellen Romans "Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich" von Liv Marit Weberg (zu dem die Rezi noch aussteht) und einen neuen Jugend-Thriller von Lynn Weingarten. Auch Romantik-Fans werden nicht zu kurz kommen - es warten jeweils ein neuer Roman von Gayle Forman, Jessi Kirby und Paige Toon auf begeisterte Leser. Und auch "Die Seiten der Welt" von Kai Meyer bekommen einen weiteren Band ins Regal gestellt.

strobel-poznanskiTjaaaaa, und somit kommen wir auch schon zum meinem ersten Messehighlight, denn heute Abend durfte ich der Vor-Premiere zu "Fremd" beiwohnen, dem gemeinsamen Thriller-Projekt von Ursula Poznanski und Arno Strobel, das in knapp zwei Wochen offiziell erscheinen wird. Neben den ersten beiden Kapiteln haben die Zuhörer auch ein paar Anekdoten aus dem gemeinsamen Schreibprozess erfahren und dabei herzlich gelacht. Sicher ist, dass die beiden auf jeden Fall viel Spaß bei ihrer Zusammenarbeit hatten - und ich hoffe, ich darf euch an der Stelle schon verraten, dass sie an einem weiteren gemeinsamen Thrillerprojekt arbeiten. Yay!
Zum Glück für mich und andere Fans gab es das Buch schon käuflich zu erwerben, sodass ich es mir nicht nehmen ließ, mein Exempalr gleich signieren zu lassen und es glücklich an mich gepresst durch die Frankfurter Innenstadt zu tragen, als ich nach der Veranstaltung wieder in Richtung Hostel gestolpert bin. Der Rückweg war auch leichter als der Hinweg, denn mehrere Personen, darunter auch Taxifahrer (!!!) konnten weder mit dem Begriff "Frankfurter Kunstverein" noch mit der Anschrift "Markt 44" etwas anfangen. Da habe ich dann kurzzeitig wirklich an der Intelligenz und der Befähigung zum Taxifahrer gezweifelt.

Inzwischen kann ich darüber lachen und mich einfach nur noch darüber freuen, dass ich allen Schwierigkeiten zum Trotz gerade so noch pünktlich war und Arno sich zudem sogar an mein Gesicht erinnert hat. Dass das Interview von der letzten Frankfurter Buchmesse immer noch ungetippt auf meiner Festplatte schlummert, ähm, ja. Vielleicht am Sonntag auf dem Heimweg im Zug ... ;)

Für heute habe ich erstmal genug. Morgen stehen ein paar mehr Termine an, sodass das private Geplauder wahrscheinlich etwas kürzer ausfallen wird. Auch wenn der neue Mitbwohner ein Schnarcher zu sein scheint und ich schon wieder schwarz für ein wenig erholsamen Schlaf sehe. Aber man kann eben nicht alles haben ;)


Dies ist ein Gastbeitrag von Schattenwege.net, der privaten Seite unserer Chefredakteurin Jessica.

Serafina - Die Schatten ergeben sich (Rachel Hartman)

serafina schattenIm Januar 2016 erscheint "Serafina - Die Schatten erheben sich" von Rachel Hartman:

"Die untereinander um die Macht ringenden Parteien der Menschen und der Drachen stehen unmittelbar vor einem gewaltsamen Aufbrechen des Konflikts, der schon seit vielen Jahren zwischen ihnen schwelt. Die junge Serafina steht in dieser Situation erneut zwischen den beiden Welten, aus denen sie stammt, trägt sie doch auch Drachenblut in sich. Aber sie ist nicht die Einzige ihrer Art – und von diesen anderen Drachenmenschen erhofft sie sich Hilfe für ihre Heimat. So bricht sie auf, diese Verbündeten zu suchen, während sich alle daheim, auch ihre große Liebe Prinz Lucian, für die Schlacht um das Königreich Goredd und die Freiheit der Menschen rüsten."

Rezension zu "Serafina - Das Königreich der Drachen"

Buchdetails:

Originaltitel: Seraphina 2
Originalverlag: Random House US
Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis
Ab 12 Jahren, Taschenbuch, Klappenbroschur
ISBN: 978-3-570-40318-1
ca. € 12,99 [D] | € 13,40 [A] | CHF 17,90

Zur Autorin: Rachel Hartman spielte bereits als Kind Cello und synchronisierte zusammen mit ihrer Schwester Mozartopern. Das berühmte Renaissancelied „Mille Regretz“ inspirierte sie zu ihrem Debutroman, in dem Musik eine große Rolle spielt. Während sie »Serafina« schrieb, hörte sie mittelalterliche italienische Polyphonien, bretonischen Dudelsack-Rock, progressive Metalmusik, lateinamerikanische Barockmusik und gälischen Sean-nós-Gesang. Rachel Hartman lebt mit ihrer Familie in Kanada.


(Quelle: cbj)

Low (Rick Remender und Greg Tocchini)

lowKürzlich ist "Low" von Rick Remender und Greg Tocchini erschienen:

"Die Sonne stirbt – mit dieser Tatsache müssen sich die letzten Menschen der Erde anfreunden. Und um den tödlichen Strahlen des sterbenden Sterns zu entkommen, bauen sie riesige Städte am Grund der Ozeane. Doch keine der Sonden, die man aussendet, um einen neuen bewohnbaren Planeten aufzuspüren, wird fündig. Zehntausend Jahre vergehen und allmählich schwindet jede Hoffnung auf Rettung. Doch Stel Caine ist eine unverbesserliche Optimistin. Sie kann und will nicht akzeptieren, dass das Ende unausweichlich ist. Trotz der Schwierigkeiten, Nahrung für die letzten Menschen zu finden. Trotz der riesigen Gefahren der Tiefsee. Trotz einer Sonne, die kurz davor ist, zur Nova zu werden. Stel Caine gibt nicht auf. Sie ist die letzte Hoffnung einer zum Sterben verurteilten Menschheit…

Rick Remender und Greg Tocchini, das Team, das „The Last Days of American Crime“ inszenierte, erzählen in diesem farbenprächtigen, packenden Science-Fiction-Epos von einer Handvoll Menschen, die sich dem Schicksal nicht kampflos ergeben."

Rezension zu "The last days of American Crime"

Buchdetails:

Autor: Rick Remender
Zeichner: Greg Tocchini
Übersetzer: Bernd Kronsbein
Hardcover - Bookformat
176 Seiten, 24,80 EUR
ISBN 978-3-95839-098-0


(Quelle: Splitter)

Kleiner Wahn (Dianne Touchell)

kleiner wahnKürzlich ist "Kleiner Wahn" von Dianne Touchell erschienen:

"Rose liebt Michael. Und Michael liebt Rose. Sie haben zum ersten Mal Sex. Schüchtern und liebevoll. Dass sie keine Kondom benutzen, ist nicht so schlimm. Schließlich ist es für beide das erste Mal, da kann ja nicht viel passieren. Zwei Monate später zählt Rose die Tage: 61 seit ihrer letzten Periode und der Schwangerschaftstest ist eindeutig positiv. Was werden ihre Eltern, was werden die Leute sagen? Das kann nicht sein und das darf nicht sein.

Rose verdrängt, dass sie schwanger ist. Und Michael verdrängt, dass Rose schwanger ist. Und das Unheil nimmt seinen Lauf …"

Buchdetails:

Hardcover, ab 14 Jahren
übersetzt von Birgit Schmitz
208 Seiten, 15,99 EUR
ISBN 978-3-551-56009-4

Zur Autorin: Dianne Touchell hatte früher Angst vor dem Weihnachtsmann, dem Osterhasen, der Zahnfee und sonstigen nächtlichen Besuchern. Sie arbeitete als Sängerin in einer Bar, als Köchin und als Buchhändlerin. Ihr erster Roman, "Zwischen zwei Fenstern", bekam in der australischen Presse begeisterte Rezensionen. Dianne Touchell lebt in Perth, Western Australia.


(Quelle: Carlsen)

Buchmesse Convent (17. Oktober 2015)

Stars der Fantasy in Dreieich - 30. Festival der phantastischen Literatur zur Frankfurter Buchmesse

Deutsche Science Fiction & Fantasy-Literatur-Szene trifft sich in Dreieich-Sprendlingen bei Frankfurt/Main zum 30. Buchmesse Convent - Kooperation mit den Bürgerhäusern Dreieich - Phantastische 56 Stunden Programm an einem Tag

Zum 30. Mal treffen sich Fans von Science Fiction & Fantasy auf dem Buchmesse Convent (BuCon), Deutschlands führender Independent-Convention für phantastische Literatur. Dieses von der Messe unabhängige Festival des phantastischen Genres mit über 600 Besuchern findet am 17. Oktober 2015 und damit wie gewohnt parallel zur Frankfurter Buchmesse statt. "Wir mögen zwar nicht so bekannt sein, wie die große Buchmesse, aber viele der Autoren, die bei uns vor Jahren zum ersten Mal zu Gast waren, liegen heute auf den Bestsellerständern der großen Buchhandlungen", sagt Roger Murmann vom Organisationsteam. Und ergänzt: "So mancher Großverlag schickt diskret Beobachter, um nach neuen Talenten Ausschau zu halten. Was natürlich offiziell nicht zugegeben wird."

Prominente Gäste sind Grimmepreisträger und "Bernd-das-Brot"-Erfinder Tommy Krappweis, Tom Finn, Bernhard Hennen, Wolfgang Hohlbein, Juliane Honisch, E.L.Greif, TS Orgel, Matthias Falke, Jan Uhlemann, Sandra Baumgärtner, Anja Bagus und viele andere Top-Autoren der deutschsprachigen Phantastik-Szene. Ebenfalls vertreten ist die größte Science Fiction Serie der Welt, Perry Rhodan. Auf phantastischen sieben mehrstündigen Programmschienen im Bürgerhaus und seinen Nebengebäuden mit Lesungen, Präsentationen und Diskussionsrunden bieten die Veranstalter für jeden etwas. Autogramm- und Signierwünsche werden gerne (und vor allem kostenlos) erfüllt. Der Unterschied zum "großen Bruder" Buchmesse liegt denn auch darin, dass hier Fans den Autoren auf Augenhöhe begegnen und man im lockeren Umgangston das "Du" pflegt.

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