Der Piper Verlag hatte zu einem Fantasy-Treffen in seinen Verlagsräumen in München eingeladen und so kam es, dass ich am Freitag, den 30.1.2015, mich frühmorgens am Dortmunder Hbf einfand, um mit dem ICE nach München zu fahren. Die Befürchtung, ich würde dort mit großer Verspätung aufgrund des Schneefalls eintreffen, erwies sich als unbegründet. Der Zug war pünktlich in der bayrischen Landeshauptstadt.
Leider blieb mir trotzdem nicht viel Zeit, um zum Verlagsgebäude zu kommen, so dass ich mir die Stadt nicht wirklich ansehen konnte. Also ging es ohne Umschweife zu Fuß in Richtung Piper Verlag. Am Viktualienmarkt legte ich eine kurze Pause ein, um etwas zu essen, bevor es dann über die Ludwigstraße weiterging. Ein Weg, den ich nur empfehlen kann, kommt man so doch an vielen historischen und vor allem beeindruckenden Bauten vorbei. Die Residenz und die Universität seien nur als Beispiele genannt.
Der Verlagsgebäude ist allerdings nicht minder eindrucksvoll. Erbaut von August Thiersch, dessen Bruder ein noch bedeutenderer Architekt als er selbst war und für viele Brücken und Gebäude in München verantwortlich ist. Im ehemaligen Büro des Verlagsgründer Reinhard Piper lernten die anderen Teilnehmer und ich dann die Verlagsmitarbeiter kennen, die uns an diesem Tag einen wirklich interessanten Einblick in den Verlag gewähren sollten. Neben Barbara Romeiser und Stefanie Schmieg, die für Presse- Und Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, waren dies Carsten Polzin, Programmleiter Fantasy, Mirka Uhrmacher, Lektorin, und Caroline Adler, zuständig für Marketing.
Es war sicher für alle überraschend, dass die Arbeit eines Lektors eben nicht aus dem Lesen eines Manuskriptes besteht, dies muss meistens auf die Freizeit verschoben werden, sondern viel mehr Verwaltungsaufgaben umfasst. Teilweise mit recht seltsam anmutenden Formularen, wie bei der Covergestaltung. Autor- und Buchbetreuung gehören natürlich auch zu den Aufgaben eines Lektors, was naturgemäß mit deutschen Autoren leichter fällt, wobei die meisten Autoren tatsächlich sehr zugänglich sind und auf Vor- und Ratschläge hören. Wichtig für Fantasy-Fans ist mit Sicherheit, dass die Lektoren selbst ebenso von der Fantasy begeistert sind, wie sie selbst. So wurde uns ein im Frühjahr erscheinendes Buch mit viel Leidenschaft ans Herz gelegt. Die Begeisterung für diesen Roman war wirklich bemerkenswert und somit steht ein Roman mehr auf meiner Leseliste.
Nach einer kurzen Pause kam dann Markus Heitz und stellte sich unseren Fragen, nachdem er zuvor aus „Der Triumph der Zwerge“ gelesen hatte, den am 16. Februar erscheinenden neuesten Band der Reihe. Schon in dieser Gesprächsrunde gab es allerhand interessante Informationen von ihm zuhören. Unter anderem, dass der Witz mit dem Ork, der einen Zwerg nach dem Weg fragt, wohl nie aufgelöst wird. Ursprünglich sollte dieser nur eine kleine Randanmerkung sein, aber nachdem die Fans so viel Interesse an ihm zeigten, sei die Erwartungshaltung einfach zu hoch, so dass er nur enttäuschen könne. Wohlgemerkt, der Witz existiert, nur wird er nie von Markus Heitz erzählt werden.
Ebenso erfuhren wir, dass er selbst keine Fantasy mehr liest, um nicht andere Ideen unbewusst zu übernehmen, allerdings ein großer Fan von Torsten Sträter wäre, dessen Texte kurz genug sind, um abzulenken von der Arbeit und dazu sehr witzig. Daraufhin erzählte Markus Heitz, auch gleich, wie sie sich kennenlernten, was eine lustige Anekdote ist. Wer neugierig ist, sollte ihn mal auf einer Lesung danach fragen. Generell präsentierte sich Markus Heitz als sehr sympathisch und umgänglich. Dieser Eindruck bestätigte sich umso mehr bei dem anschließenden Interview, was ich mit ihm führen durfte, als auch beim gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria in der Nähe des Verlages.
Danach war dieser perfekt organisierte und tolle Tag auch schon wieder vorbei und es blieb nur noch ins Hotel zu gehen und am nächsten Mittag den Zug Richtung Heimat zu nehmen. Ein großes Dankeschön muss ich Barbara Romeiser und Stefanie Schmieg für ihre Mühe aussprechen. Sie haben das Fantasy-Treffen perfekt vorbereitet. Ebenso allen anderen Beteiligten, alles lief entspannt ab und man spürte jederzeit, dass dies nicht nur ein Pflichttermin für die Mitarbeiter war, sondern eine Gelegenheit sich und ihre Arbeit mal zu präsentieren, die sie gerne nutzten.
So kann ich nur sagen, dass ich diesen Tag genossen habe und jederzeit wiederkommen würde.
Viele Grüße
Markus
Bildnachweis: Bild 1-3 Copyright by Markus Drevermann, Bild 4 Copyright by Piper Verlag
Leseprobe "Der Triumph der Zwerge"
Interview mit Markus Heitz (Februar 2015)
Neuerscheinung "Der Triumph der Zwerge"
Interview zu "Der Triumph der Zwerge" geführt von Casimir Nasweis