Rezensionen im August (2016)

Liebe LeserInnen,

 
habt ihr auch das Gefühl, dass der August viel schneller vorbeiging als die anderen Monate? Immerhin gab es so manche warme Tage, sodass man es sich mit einem guten Buch in der Sonne oder auch im Schatten gemütlich machen konnte. Genau das hat jedenfalls die Literatopia-Redaktion gemacht, weshalb wir euch heute im Rückblick wieder ein paar Highlights präsentieren können. Viel Spaß beim Lesen und Stöbern!
 

 
Belletristik
 
Wie passen eine Pfarrerstochter als Protagonistin und der Reihentitel The Wild Ones zusammen? In "Verlangen" stellt sich heraus, dass diese Paarung sich ganz hervorragend eignet, um die Entwicklung eines Menschen darzustellen – es braucht eben nur den richtigen Auslöser. Michelle Leighton liefert mit Bad Boy Jake nicht nur dem Leser, sondern auch Laney den perfekten Gegenspieler und sorgt so für ein prickelndes, trotz ernster Momente amüsantes und kurzweiliges Lesevergnügen.
 
Dark Fantasy
 
"In Blut geschrieben" ist feinste Urban Fantasy mit einem spannenden Parallelwelt-Entwurf, in dem Gestaltwandler, Vampire und anderen Wesen die Ureinwohner der Erde darstellen. Für sie sind Menschen nichts weiter als Beute, doch die naive Blutprophetin Meg wird zu einem Teil ihrer mysteriösen Welt, die der Leser gemeinsam mit ihr Stück für Stück entdeckt. Die Rahmenhandlung gestaltet Anne Bishop leider recht ideenlos, erfüllt aber ihren Zweck.
 
Anja Bagus hat mit "Aetherhertz" einen gelungenen, innovativen Aetherpunk-Roman geschrieben, der sich ein wenig Zeit lässt, um in Fahrt zu kommen, aber schließlich mit sympathischen Protagonisten, originellen Ideen und einem spektakulären Showdown überzeugt.
 
Fantasy
 
Mit "Thron der Götter" findet Brian Staveleys Trilogie ihren Abschluss und Höhepunkt. Komplex und actionreich entwirft der Roman ein düster-episches Panorama, vor dessen Hintergrund sich differenzierte Charaktere bewegen, die zutiefst von den Ereignissen der vorhergegangenen Bücher gezeichnet sind.
 
Mit seinem Debutroman "Skargat - Der Pfad des schwarzen Lichts" ist Daniel Illger ein beachtlicher Auftakt zu einer neuen Fantasy Trilogie gelungen. Er versteht es, das Genre mit frischen Ideen neu zu beleben und verfügt zudem über einen äußerst ansprechenden, ins Poetische gehenden Schreibstil, wodurch er sich überaus positiv vom mittelmäßigen Einerlei des Fantasygenres abhebt. Trotz einiger kleiner Schwächen ist Skargat ein Leckerbissen für den etwas anspruchsvolleren Fantasyfan; die Fortsetzung wird mit Spannung erwartet.
 
Science Fiction
 
Mit "Die Überlebenden - Blut und Feuer" beschließt Alexandra Bracken ihre Dystopie um Ruby und die mysteriöse Krankheit, die 90 % der US-amerikanischen Kinder getötet und die restlichen zehn Prozent mit erstaunlichen Fähigkeiten ausgestattet hat. Trotz spannender Ideen und phantasievollen Wendungen kränkelt das Finale an zähen, langweiligen Abschnitten, übermäßig dramatisierten zwischenmenschlichen Beziehungen und Lücken in der Glaubwürdigkeit der Welt. Fehlende aktive Rückblicke sorgen zudem immer wieder für Irritierungen, die aus dem Lesefluss rausreißen. Trotz tollem Finale wohl der schwächste Teil der Serie.
 
Douglas Adams"The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy" (Per Anhalter durch die Galaxis) ist mehr als dreißig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung eines der wenigen wirklichen Kultbücher der Science Fiction. Er ist eine einfallsreiche und komische Auseinandersetzung mit Fragen zur menschlichen Existenz, ein Beitrag zur Absurdität eines Lebens, in dem große Sinnfragen gestellt werden, je komplexer und weniger verstanden sie sind, desto einfacher die Antwort. Ein auf dem Nährboden von Monty Python entstandenes Meisterwerk.
 
Thriller
 
Mit seinem ursprünglich digitalen, interaktiven Serien-Thriller macht Andreas Winkelmann einen gewaltigen Sprung zum Vorgängerbuch – "Deathbook" überzeugt auf voller Linie. Ein spannendes Setting, eine zeitgemäße Idee, authentische Charaktere und ein Verwirrspiel sondergleichen – hier findet der Thriller-Leser alles, was das Herz begehrt.
 
Ihr aktueller Fall führt die Polizistin D.D. Warren in die Fänge eines Trittbrettfahrers. Glücklicherweise landet die Polizistin nach einer Verletzung bei der Tochter des ursprünglichen Serienmörders, die ihr nicht nur bei ihrer Schmerztherapie hilft, sondern sie auch auf die Spur des Täters bringt. "Schmerz", so der Titel des Thrillers, ist in Lisa Gardners Buch omnipräsent – seien die Schmerzen der Polizistin nach ihrer Abrissfraktur, das Fehlen des Schmerzes in der zweiten Hauptfigur Adeline Glen, oder die emotionalen Schmerzen und Narben, die die Schwestern Day mit sich tragen. Trotz interessanter Charaktere gelingt es Gardner nicht, die Handlung spannend zu halten. Zu viele langatmige Ausführungen und konstruiert wirkende Abschnitte trüben das Lesevergnügen.
 
Comic
 
Die "Harley Quinn Anthologie" ist hochwertig gestaltet und gibt einen wunderbaren Überblick über Harley Quinns „Schaffen“. Neben witzig, absurden Geschichten gibt es auch ernstere, die sich überaus gut einfügen. Somit ist die Harley Quinn Anthologie ein Pflichttitel.
 
"Winter 1709 – Buch 1" erzählt eine spannende Geschichte, mit Anteilen aus verschiedenen Genres. Der Winter wird hierbei zu einem eigenen Charakter und Philippe Xavier macht seine Härte und die des Lebens zu jener Zeit in seinen Bildern sichtbar.
 
Manga
 
"Daisy aus Fukushima" erzählt packend von den Gefühlen der Menschen, die die Reaktor-Katastrophe überlebt haben. Reiko Momochi zeichnet ein eindrucksvolles Bild, das zeigt, was es bedeutet, eine solche Katastrophe mitzuerleben.
 
Anime
 
"The Heroic Legend of Arslan" begeistert mit seinem orientalisch-historischen Fantasysetting und einer Heldenreise, die gerade erst ihren Anfang nimmt. Prinz Arslan ist unerfahren, naiv und sanftmütig und so hat er dem Angriff auf sein Königreich zunächst nichts entgegen zu setzen. Doch gemeinsam mit seinen Gefährten entwickelt er sich mit jeder Schlacht weiter und reift zu einem aufrichtigen jungen Mann, der das Schicksal seines Königreichs verändern könnte.
 
"Book of Murder" knüpft an die düstere Atmosphäre der ersten Staffel an und bietet den Zuschauern einen verschachtelten Krimiplot, der allerdings relativ leicht zu durchschauen ist – zumindest, wenn man Black Butler kennt. Das Geplänkel zwischen Ciel und seinem teuflischen Butler ist nach wie vor extrem unterhaltsam und das Setting im Herrenhaus überzeugt ebenfalls. Da kann man als Fan über die lieblos zusammengestückelte Handlung hinwegsehen.
 

 
Für jeden Geschmack was dabei. Falls ihr noch nicht genug habt, steht wie immer unser umfangreiches Rezensions-Archiv zur Verfügung. Wir gehen dann mal wieder an die nächsten Lektüren und zählen allmählich die Wochen bis zum 19. Oktober – denn dann heißt es wieder Frankfurter Buchmesse!
 
Einen lesereichen September wünscht euch
euer Literatopia-Team

Die zwei Seiten meines Herzens (Leigh Himes)

Im November 2016 wird Die zwei Seiten meines Herzens von Leigh Himes bei Blanvalet erscheinen:

Ein verrückter Unfall und die Frage aller Fragen

Was wäre eigentlich, wenn … Diese Frage stellt sich Abbey Lahey momentan öfter, was auch daran liegen könnte, dass ihr der Alltag als Mutter zweier Kinder und ihr Job in einer PR-Agentur gerade etwas über den Kopf wachsen. Doch als sie nach einem kleinen Unfall auf einer Rolltreppe wirklich in einem Parallelleben landet, und zwar in einem ziemlich luxuriösen – inklusive dem Mann, dem sie vor Jahren einen Korb gab, der aber immer noch sehr sexy ist – merkt sie bald, dass das Gras auf der anderen Seite vielleicht gar nicht wirklich grüner ist. Und schon bald muss sie sich entscheiden, auf welche Seite ihres Herzens sie hören will …
 
Über die Autorin:
Leigh Himes wurde in Greensboro, NC, geboren und wuchs auch dort auf. Sie arbeitete vierzehn Jahre im PR-Bereich, heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Philadelphia.
 
Buchdetails:
Originaltitel: The One That Got Away
Übersetzt von Claudia Geng
Taschenbuch, 512 Seiten
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90
ISBN: 978-3-7341-0272-1
 

Quelle: RandomHouse

Das Walmesser (C. R. Neilson)

Im Dezember 2016 wird Das Walmesser von C. R. Neilson bei Heyne erscheinen:

Fremd auf den Färöern. Blut an den Händen.

Eine kleine Inselgruppe im Nordatlantik. Dreihundert Tage im Jahr Regen. Die Menschen leben von Fischfang, Schafzucht und der Jagd auf Grindwale. Wer freiwillig hierherkommt, ist anderswo vor etwas geflohen. Dass er seine Vergangenheit nicht einfach hinter sich lassen kann, erkennt John Callum erst, als er eines Morgens auf einem Steinklotz im Hafen erwacht - ohne Erinnerung an den letzten Abend, aber mit einem blutigen Messer in seiner Tasche. Und in der färöischen Hauptstadt Tórshavn gibt es an diesem Tag nur ein Gesprächsthema: den Mord.
 
Über den Autor:
C. R. Neilson arbeitete zwanzig Jahre als Journalist, ehe er sich auf das Schreiben von Krimis und Thrillern verlegte. Er lebt in Schottland.
 
Buchdetails:
Übersetzt von Ulrich Thiele
Klappenbroschur, 512 Seiten
€ 14,99 [D] | € 15,50 [A] | CHF 20,50
ISBN: 978-3-453-41967-4
 

Quelle: RandomHouse

 

Der Zug der Waisen (Christina Baker Kline)

Im Dezember 2016 wird Der Zug der Waisen von Christina Baker Kline als Taschenbuch bei Goldmann erscheinen:

New York 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Brand ihre Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse – nur die wenigsten erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor. Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen 91-jährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.
 
Über den Autorin:
Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Ihr Roman "Der Zug der Waisen" war in den USA ein großer Erfolg und hielt sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autorin in Montclair, New Jersey.
 
Buchdetails:
Originaltitel: Orphan Train
Übersetzt von Anne Fröhlich
Taschenbuch, 352 Seiten
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90
ISBN: 978-3-442-48161-3 
 

Quelle: RandomHouse

Gestorben wird immer (Alexandra Fröhlich)

Im Oktober 2016 wird Gestorben wird immer von Alexandra Fröhlich bei Penguin erscheinen:

Der Tod war Agnes’ Geschäft. Über Jahrzehnte hinweg führte sie den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg und lenkte gebieterisch die Geschicke der Familie. Mit 91 Jahren nun hat Agnes von allem und jedem genug, sie will reinen Tisch machen und endlich das Geheimnis lüften, das sie viel zu lange schon mit sich herumträgt. Da ihre Tochter das Weite gesucht hat, beauftragt sie ihre Enkelin Birte, die Einzige, die aus demselben harten Holz geschnitzt ist wie sie, den ganzen Clan zusammenzutrommeln – kein einfaches Unterfangen, denn alle sind sich spinnefeind. Es ist Zeit für die Wahrheit.
 
Über den Autorin:
Alexandra Fröhlich lebt als Autorin in Hamburg und arbeitet als freie Textchefin für verschiedene Frauenmagazine. Ihr Roman „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ (2012) stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Auch in ihrem neuen Buch, „Gestorben wird immer“, erzählt sie augenzwinkernd eine ungewöhnliche Familiengeschichte.
 
Buchdetails:
Klappenbroschur, 336 Seiten
€ 13,00 [D] | € 13,40 [A] | CHF 17,90
ISBN: 978-3-328-10001-0

 

Quelle: RandomHouse