Rezensionen im Oktober (2016)

Liebe LeserInnen,

mit dem Reformationstag, neumodisch auch in unseren Kreisen inzwischen Halloween genannt, verabschiedete sich der Oktober, der natürlich auch bei Literatopia ganz im Zeichen der Frankfurter Buchmesse stand. Während sich die Chefs auf der Pirsch nach den neuen Verlagsprogrammen in den Heiligen Hallen rumtrieb, waren die anderen Redakteure fleißig und haben für euch gelesen und fundierte Rezensionen geschrieben. Die wichtigsten Titel zeigen wir euch heute wie immer im Monatsrückblick. Viel Spaß beim Stöbern!
 

 
Belletristik
 
Die Jagd auf Osama bin Laden als weltpolitisches Ereignis, umgelenkt in eine verschwörungstheoretische Alternativversion. Ein Ich-Erzähler, der in einem Gefüge aus Kindstod, Ehebruch, Trennung sowie Neuanfang unter Schuldgefühlen leidet und diese zu bewältigen sucht, indem er in einem substitutiven Konstrukt von Familie alles richtig zu machen versucht. Eine Erzählstruktur, die zusammengesetzt ist wie drei Matrjoschka-Puppen, politische und persönliche Positionsbestimmung, mit Einschlag in den Spionagethriller und die Gefühlswelt der Oper: der Roman "Geronimo" von Leon de Winter.
 
"Dark Love – Dich darf ich nicht lieben" fährt mit einer im New Adult-Genre nicht ganz unüblichen Idee auf – und leider voll gegen die Wand. Nervtötend unreife Charaktere, komplett unrealistische Orts- und vor allem Entfernungsbeschreibungen, völlig überflüssige Lückenfüllerpassagen: Man merkt dem Buch von Anfang bis Ende an, dass Estelle Maskame zum einen während des Schreibens noch sehr jung war und zum anderen ihre Heimat Schottland wahrscheinlich noch nie verlassen hat. Was als kurzweiliger Zeitvertreib gerne mal zwischendurch gelesen wird, wurde hier leider zu einer gänzlichen Zeitverschwendung und lässt den Leser nur frustriert und verärgert zurück.
 
Dark Fantasy
 
Christoph Marzis "London" ist ein düsterer, rätselhafter Urban-Fantasy-Roman mit sympathischen Protagonisten, der seine Leser mit einer dichten Atmosphäre und einprägsamen Bildern in seinen Bann zieht und immer wieder staunen lässt.
 
"American Gods" ist ein wunderbar seltsames Buch über alte Götter, die inkognito im Amerika der Gegenwart leben und sich vergeblich gegen das Vergessenwerden stemmen. Geschickt verflechtet Neil Gaiman Realität und Mythologie und lässt dabei die reale Welt oft genauso merkwürdig und staunenswert erscheinen wie die fantastischen Elemente seiner Geschichte.
 
Fantasy
 
Die Fortsetzung von Daniel Illgers Skargat-Trilogie "Das Gesetz der Schatten" vermag im Großen und Ganzen den gehobenen Standard des ersten Bandes zu halten. Nach wie vor ist die Story außergewöhnlich, spannend, vom Stil her wunderbar zu lesen und macht einfach Spaß, selbst wenn sie wegen des starken Überleitungscharakters nicht ganz an den Vorgängerband heranreicht. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, das Buch wird den Erwartungen vollauf gerecht. Man darf wohl auf ein furioses Finale hoffen, dessen Erscheinungstermin zur Stunde noch nicht feststeht.
 
"Herz aus Nacht und Scherben" von Gesa Schwartz ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Macht der Träume und Gedanken. Die froststarrende und gleichzeitig farbensprühende Scherbenwelt sowie der düstere Rabenwandler Nív begeistern nicht nur Milou, die mit jedem Kapitel mehr über sich selbst hinauswächst.
 
Science Fiction
 
"Das unendliche Meer" ist das zweite Buch der Trilogie um Die 5. Welle. Kaum zusammen, müssen sich die Teenager neuen Herausforderungen und Problemen stellen. Nach einem Auftakt, der von emotionalen Konflikten geprägt ist, bringt Rick Yancey zur zweiten Hälfte erneut ordentlich Action und neue Enthüllungen. Sprachlich kann er dabei erneut die Leser fesseln, auch wenn er sich teilweise etwas in kryptischen Wendungen verliert. Ein gelungener, starker zweiter Teil mit wenigen, kleinen Schwächen.
 
"Lagune" von Nnedi Okorafor versetzt das traditionelle Motiv der Landung von Außerirdischen auf der Erde in die nigerianische Megacity Lagos und vermengt Science Fiction mit Urban-Fantasy-Elementen, die sich teilweise auf afrikanische Mythologie stützen. Das Resultat ist ein spannender, eigenwilliger und immer wieder überraschender Roman – und eines der wenigen Bücher, bei denen sich ein offenes Ende nicht unbefriedigend anfühlt.
 
Thriller
 
Ursula Poznanski hat ein Händchen dafür, sich mit ihren Thrillern – egal, ob für Jugendliche oder für Erwachsene – immer genau am Puls der Zeit zu bewegen. Auch in "Layers" greift sie wieder ein aktuelles Thema auf und schickt den Leser gemeinsam mit ihrem Protagonisten auf ein rasantes Abenteuer. Leider gibt es dieses Mal einige Schwachstellen in Sachen Spannungsbogen und auch bei der Charakterzeichnung, wodurch die Geschichte teilweise etwas zäh wird, was wiederum das Lesevergnügen insgesamt ein wenig schmälert. Trotzdem bleibt Frau Poznanski eine Koryphäe auf ihrem Gebiet und wird auch weiterhin immer eine Empfehlung wert sein.
 
Comic
 
"Es war einmal in Amerika" ist ein Streifzug durch die amerikanische Geschichte, der von Giorgio Pezzin perfekt geschrieben und von Massimo De Vita gezeichnet wurde. Unverständlich ist nur, warum die Leser in Deutschland so lange auf diese Veröffentlichung warten mussten, denn Es war einmal in Amerika ist eine der besten Reihen mit Micky Maus und sollte in jedem Regal gleich neben Werken wie Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden oder Micky X stehen.
 
Durch Wilfrid Lupanos "Auf die Barrikaden – Der Aufstand der Frauen" wird ein in Deutschland unbekannter Teil der französischen Geschichte ans Tageslicht geholt. Er erzählt von der beeindruckenden Elisabeth Dimitrieff und ebenso vom Beginn der Frauenbewegung, dem Versuch sozialistische Ideen umzusetzen, von Idealen und dem Glauben an Freiheit für alle.
 

 
Wie immer war unser Monat bunt gemischt und auch für den November halten wir einige spannende Stücke für euch bereit. Wem der Rückblick noch nicht ausreicht oder wer noch ein wenig weiter zurückschauen möchte, der ist auch dieses Mal wieder herzlich eingeladen, sich ausgiebig in unserem Rezensions-Archiv umzuschauen.
 
Wir wünschen euch einen lesereichen November,
euer Literatopia-Team

Wassersarg (Angelika Svensson)

Im März 2017 wird Wassersarg von Angelika Svensson bei Knaur erscheinen:

Ein Kriminalroman mit viel Küsten-Flair - die ideale Urlaubslektüre!

Am Nord-Ostsee-Kanal wird die Leiche eines Mannes aufgefunden. Kommissarin Lisa Sanders von der Mordkommission Kiel und Oberstaatsanwalt Thomas von Fehrbach finden heraus, dass es sich bei dem Toten um Carsten Hunold handelt, der vor siebzehn Jahren zwei kleine Jungen sexuell missbraucht und ermordet hatte. Ein Fall von Selbstjustiz?
 
Über die Autorin:
Angelika Svensson ist das Pseudonym der Krimiautorin Angelika Waitschies.
Die Autorin wurde 1954 in Hamburg geboren und lebt heute in Schleswig-Holstein. Nach der Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin begann sie 1972 ihre berufliche Tätigkeit beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, wo sie seitdem arbeitet. Ihre Stationen innerhalb des NDR führten sie in unterschiedliche Bereiche, so auch in die Abteilung Unterhaltung/Fernsehspiel, wo sie auf Produktionsseite an der Entstehung vieler Shows und mehrerer Krimis mitgewirkt hat. Seit mittlerweile zwanzig Jahren arbeitet die Autorin als Disponentin.
Angelika Svensson ist Mitglied im „Syndikat“ und bei den „Mörderischen Schwestern.“
 
Buchdetails:
Taschenbuch, 384 Seiten
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A]
ISBN: 978-3-426-51899-1
 

Quelle: DroemerKnaur

Das Institut der letzten Wünsche (Antonia Michaelis)

Im Februar 2017 wird Das Institut der letzten Wünsche von Antonia Michaelis bei Knaur erscheinen:

In ihrem ebenso poetischen wie tiefgründigen, zu Herzen gehenden wie humorvollen Roman "Das Institut der letzten Wünsche" bezaubert die renommierte Autorin Antonia Michaelis mit ihrem ganz unverwechselbaren Ton. Geschickt verbindet sie eine warmherzige Liebes- und Freundschaftsgeschichte mit ernsten Themen wie der Frage, welche letzten Wünsche Sterbende haben und was am Ende des Lebens zählt, wenn so vieles unwichtig wird.

Antonia Michaelis wunderbare Heldin, die verträumte Mathilda, arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.
 
Über die Autorin:
Antonia Michaelis, 1979 geboren, begann bereits als Kind zu schreiben. Sie ist eine renommierte Autorin von zahlreichen Büchern und Theaterstücken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihr Roman „Der Märchenerzähler“ wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Buxtehuder Bullen 2012 nominiert. Antonia Michaelis lebt mit ihrer Familie in einem Dorf nahe der Insel Usedom.
 
Buchdetails:
Taschenbuch, 496 Seiten
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A]
ISBN: 978-3-426-51574-7

Zur Rezension von „Der Märchenerzähler”

Quelle: DroemerKnaur

 

fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (21.10.2016)

Hallo liebe Die-Buchmesse-von-daheim-Verfolgende,

dann will ich mich mal an den Bericht des dritten Messetages setzen. Der hatte es echt in sich – denn er war nicht nur der terminreichste Tag, nein, zusätzlich dazu ereilte mich Donnerstagabend ein heftiger Erkältungsrückfall mit voller Breitseite. Was natürlich gerade so knapp vor den Besuchertagen richtig angenehm ist, wenn die Hallen überfüllt und überhitzt und stickig sein werden – da macht es richtig Spaß, sowieso schlecht Luft zu bekommen und regelmäßige Hustenattacken zu erleiden, die jedes Mal fast im Erstickungstod enden.

Ja, jammern auf hohem Niveau kann ich gut. Aber keine Sorge, so schnell werdet ihr mich nicht los. Und jetzt erzähle ich euch erst mal, was der Freitag so gebracht hat. Seid allerdings gewarnt, das könnte wieder etwas länger dauern ;)

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Anders als ursprünglich geplant startete mein Tag schon um 09:30 Uhr beim Bloggerfrühstück von Droemer Knaur, zu dem unser Presseverlagskontakt mich am Donnerstag noch spontan eingeladen hat. Neben einigen bekannten Bloggergesichtern waren auch namhafte Autorinnen aus dem Liebesroman-Genre da, und aufgemacht war das Ganze wie eine Art SpeedDating. Ich fühlte mich nach einer sehr kurzen Nacht wie durch den Fleischwolf gedreht und beteiligte mich nicht so sehr an diesen Gesprächen. Dafür gab es aber auch die Gelegenheit, einen Blick in das kommende Droemer-Programm zu werfen, das wie immer sehr umfangreich ist.

Eine kleine Auswahl habe ich für euch notiert:
Mit "Coldworth City" von Mona Kasten und "Das Haus der gebrochenen Schwingen" von Aliette de Bodard erhält die Urban Fantasy endlich wieder Nachwuchs, denn das fehlte mir in den letzten Jahren wirklich sehr. Markus Heitz-Fans dürfen sich ebenfalls auf etwas Neues freuen – zu "Des Teufels Gebetsbuch" wird es eine sehr interessante und spannende Kampagne geben, die sich sehr spaßig anhört. Für Anhänger des Thriller-Genres gibt es ebenfalls frischen Nachschub – in Form von Sebastian Fitzek ("AchtNacht"), Steve Mosby ("Hölle auf Erden") und Veit Etzold ("Tränenbringer").
Mehr Vorschau kann man wie immer online abrufen und selbst ausgiebig stöbern gehen.

Nach ausgiebigem Klönen, Kaffee trinken und Blätterteiggebäckteilchen essen verabschiedete ich mich leider viel zu schnell, aber aus ziemlich gutem Grund. Denn vor mir lag eines meiner absoluten Highlights auf jeder Buchmesse: der Termin mit unserem Loewe-Verlagskontakt. In den letzten Jahren ist aus diesen Treffen eine schöne kleine Tradition geworden, bei der wir nicht nur das kommende, sondern immer auch das aktuelle Programm und unsere bzw. meine Meinung dazu sowieso auch private Anekdoten austauschen. Letztere behalte ich allerdings auch für mich ;)

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Mitgebracht habe ich euch aber natürlich die Highlights aus dem kommenden Programm, wobei diejenigen, die mir schon länger folgen, wahrscheinlich schon ahnen, dass nahezu sämtliche angekündigten Titel in meinem Regal und damit (früher oder später *hust*) auch auf den Schattenwegen landen werden. Vorab ist aber die folgende Information vielleicht ganz interessant für meine Leser: Das Label script5 wird nach dem Erscheinen des vierten Ravenboys-Bandes "Wo das Dunkel schläft" von Maggie Stiefvater eingestellt. Diese Nachricht ist für die, die die Programmentwicklung der letzten Jahre verfolgt haben, sicherlich keine Überraschung, aber ich finde es allemal schade.

Doch halten wir uns nicht mit den negativen Dingen im Leben auf, sondern kommen zu den wichtigen und schönen Punkten aus unserem Gespräch. Viele haben schon gesehen, dass Marie Lu mit Young Elites eine neue Trilogie bei Loewe veröffentlichen wird. Der Auftakt Die Gemeinschaft der Dolche ist bereits jetzt in der Online-Vorschau zu finden und kommt Mitte Januar. Sophie Jordan legt mit Rhapsodie in Schwarz den zweiten und finalen Infernale-Band vor. Und auch Mechthild Gläser wird im Frühjahrsprogramm vertreten sein. Emma, der Faun und das vergessene Buch soll wohl einen ähnlichen Stil wie Die Buchspringer haben, was mich natürlich gleich vor Freude fast aufspringen ließ.
Dazu kommen drei neue Namen in der Jugendliteratur: Emily Trunks liefert den Lesern mit "Ich wollte nur, dass Du noch weißt ..." ein paar Nie verschickte Briefe, was mich gleich an "To All The Boys I’ve Loved Before" denken ließ. Eine Parallelwelten-Story kommt mit "Mein schönes falsches Leben" von Hilary Freeman auf den Markt und als Verlagsmitarbeiterhighlight wurde mir "Dark Noise" von Margit Ruile ans Herz gelegt. Da dieses wohl in die Richtung von "Erebos" geht, bin ich unheimlich gespannt auf diese neue deutsche Autorin. Und schließlich hat es noch ein Kinder-Comicroman auf meine Liste geschafft, nur durch sein unglaublich tolles Cover, in dessen Stil auch die Innenseiten gestaltet sein werden - "Luzifer Junior – Zu gut für die Hölle" von Jochen Till.

Nach einer Stunde, die wieder einmal wie im Flug verging, bekam ich noch kurz die Lektorin von Daphne Unruhs Zauber der Elemente-Reihe zu fassen und tauschte mich ein wenig mit ihr über "Himmelstiefe" aus. Das Gespräch war ziemlich interessant und bestätigte mir, was ich während des Lesens schon vermutet hatte. Mehr dazu verrate ich in den nächsten Tagen in meiner ausführlichen Rezension – nur so viel vorab: Es wird definitiv keine lobende Besprechung werden. Nicht einmal annähernd …

fbm-buchausbeute-tag3Danach hatte ich ein bisschen Zeit bis zu meinem nächsten Termin, weshalb ich mich noch mal auf den Weg zum Droemer-Stand machte und mir das versprochene Exemplar vom gerade erschienenen Dornenkleid abholte. Karen Rose macht mich immer wieder glücklich mit ihren Ladythrillern und ich kann es kaum abwarten, auch diesen Wälzer wieder zu verschlingen. Bei der Gelegenheit hielt ich auch ein kurzes Schwätzchen mit Sebastian Fitzek und seiner Frau, hielt die beiden aber nicht lange auf, da wir uns ja demnächst schon wieder auf seiner Lesetour in Hamburg sehen werden.

Weiter ging es für mich dann zu Ravensburger, wo ich es mir an der verlagseigenen Bar gemütlich machte und einen Tee trank. Und noch einen zweiten, denn leider wurde mein Termin vergessen, sodass ich euch zum kommenden Ravensburger-Programm aktuell gar nichts sagen kann :( Auch ein späteres erneutes Vorbeischauen brachte mir kein Glück, weil mein Kontakt da schon wieder im nächsten Gespräch saß. Na gut, dann eben bei der nächsten Messe – es war ja nicht so, dass der Messefreitag an diesem Punkt für mich schon zu Ende sein sollte.

Stattdessen kämpfte ich mich zum Coppenrath-Verlag durch und lernte dort die neue Ansprechpartnerin kennen, die mir nach kurzem privaten Geplauder auch das kommende Programm vorstellte. Wie immer ist das Jugendbuch-Programm recht klein, dafür aber sehr ausgewählt. Fünf Titel haben es dieses Mal in die Frühjahrsvorschau geschafft:
"Glück ist was für Anfänger" von Ortwin Ramadan geht ein wenig in die Richtung von "Ziemlich beste Freunde", "Mein Leben, mal eben" von Nikola Huppertz und "Ins Blaue hinein" von Kristina Dunker befassen sich beide mit dem Übergang vom Mädchen zum Teenager und den damit verbundenen Problemen. Mit "Fürchte die Nacht" mischt Claudia Puhlfürst einmal mehr den Jugend-Thriller auf und schließlich kommt mit "Dark Horse Mountain" von Kyra Dittmann auch der obligatorische Pferde-Fan nicht zu kurz.

Danach machte ich mich zum zweiten Mal während dieser Buchmesse auf den Weg zum emons:-Stand, wo ich dieses Mal aber bereits von unserer Pressedame erwartet wurde. Es stellte sich heraus, dass die drei Titel, die ich bereits am Donnerstag während Judiths Gespräch mit Henning in den Händen hatte und für interessant befand, genau auch die drei Bücher waren, die sich Leslie für mich notiert hatte, um sie mir vorzustellen – alle drei etwas blutiger und direkter in der Umsetzung, nämlich "Schere 9" von Isabella Archan, "Küstenkinder" von Bent Ohle und "Schwarze Angst" von Simon Bartsch. Meinem geschundenen Rücken zuliebe musste ich keines der drei direkt mitnehmen, sondern lasse mir stattdessen ein liebevoll zusammengestelltes Päckchen nach Hause schicken :D Dafür wurde ich quasi genötigt, das neue Buch von Sina Beerwald mitzunehmen, denn die saß zufällig gerade mit am Tisch und machte mir "Kräherwald" schmackhaft. Und da ich ja zu einem persönlich signierten Exemplar nicht einfach Nein sagen kann …

fbm-blogntalkVon diesem Termin huschte ich dann zwei Gänge weiter zur Standfläche von Random House, wo das Blog’n’Talk stattfand. Da ich, wie schon den ganzen Tag immer wieder, zu dem Zeitpunkt einmal mehr mit einer Fieberattacke zu kämpfen hatte, war ich nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist, aber meine zugewiesene Interview-Partnerin Anna Pfeffer - oder viel mehr die beiden – waren so lieb und begeistert und enthusiastisch, dass mein Unwohlsein schnell vergessen war. Ich ließ mir mein Exemplar von "Für dich soll’s tausend Tode regnen" signieren und zwei Fragen für ein Kurzinterview beantworten:

Frage 1: Würden Sie auch mal gern ein anderes Genre versuchen, haben sich aber nie getraut?
Antwort: Wir haben uns schon an anderen Genres versucht – unter anderem in der Fantasy, beim Liebesroman und im Kinderbuch-Bereich.
Frage 2: Wie viele Meter Bücherregale haben Sie zu Hause? Und wie wichtig ist es Ihnen, von Bücherregalen umgeben zu sein?
Antwort: Viele, viele Meter.

Ich will an dieser Stelle festhalten, dass diese Fragen nicht von mir stammen, sondern vom Verlag vorgeschlagen wurden. Aber ich habe mit den beiden schon besprochen, dass wir demnächst ein ganz entspanntes Interview per Mail führen werden, das dann auch etwas umfangreicher sein wird.
Nachdem ich diesen angenehmen "Pflichtteil" erledigt hatte, machte ich mich noch schnell auf die Suche nach Moira Frank, um mir auch ihr "Sturmflimmern" signieren zu lassen. Moira hatte ich Anfang August zufällig in Jesteburg auf dem Flohmarkt kennengelernt, als sie tatsächlich bei mir am Stand in den Bücherkisten wühlte und fündig wurde. Wir kamen irgendwie ins Gespräch und als ich ihren Namen auf der Veranstaltungseinladung sah, war klar, dass ich zumindest kurz mit ihr sprechen musste. Auch mit ihr ist demnächst ein Interview geplant, das wir aber ganz gemütlich bei einem Kaffee oder ähnlichem in Hamburg führen werden.

Obwohl es in der Runde des Blog'n'Talk wirklich lustig war, machte ich mich dann bald auf den Weg zurück ins Hostel. Abends stand noch das Galaktische Forum von Knaur Fantasy und Fischer Tor an und ich wollte mich vorher zumindest noch kurz hinlegen und ein wenig kurieren. Eigentlich stand auf dem Plan, dass ich den Tagesbericht in dieser Freizeitspanne schreibe, aber ich konnte mich dann doch nicht motivieren und schaute stattdessen einen Film und stopfte mich mit Zitrusfrüchten und Kräutertee voll, bis es an der Zeit war, sich wieder in Mantel, Schal und Schuhe zu werfen und auf den Weg zu machen. Wirklich lange blieb ich aber auch dort nicht, nach nur einem Kaltgetränk befand ich mich schon wieder auf dem Rückweg in Richtung Buch und Bett.

Da ich das Zimmer an diesem Abend und in dieser Nacht ganz für mich alleine hatte, lüftete ich einmal gründlich durch und drehte anschließend die Heizung bis zum Anschlag auf, in der Hoffnung, im Schlaf so richtig alles auszuschwitzen und mich am nächsten, am Samstagmorgen endlich besser zu fühlen. Ob dieser Plan geklappt hat, erzähle ich euch im abschließenden Messebericht, in welchem ich dann Tag 4 und 5 zusammenfassen werde. Sobald ich mich in der Lage dazu fühle, den auch tatsächlich zu schreiben ;)

Bis dahin kommt gut in die neue Woche – und bleibt gesund!


Dies ist ein Gastbeitrag von Schattenwege.net, der privaten Seite unserer Chefredakteurin Jessica.

Der Kreis der Rabenvögel (Kate Mosse)

der kreis der rabenvoegelIm Januar 2017 erscheint "Der Kreis der Rabenvögel" von Kate Mosse:

"England, 1912. Connie, die Tochter des Tierpräparators Gifford, lebt zurückgezogen mit ihrem Vater in der Nähe des kleinen Dorfes Fishbourne. Connie kann sich seit einem Sturz vor vielen Jahren nicht mehr an ihre Kindheit erinnern; ihr Vater verweigert jegliche Auskunft. Connie spürt, dass etwas nicht stimmt, denn erste Erinnerungsfetzen kehren zurück, sie fühlt sich beobachtet und verfolgt. Als man eine Leiche in den Sümpfen findet, holt die Vergangenheit Connie, ihren Vater und eine Reihe scheinbar unbescholtener Bürger auf grausame Weise ein."

Buchdetails:

Hardcover, Droemer HC
400 Seiten, 19,99 EUR
ISBN: 978-3-426-28146-8

Zur Autorin: Kate Mosse, eine der Initiatorinnen des Baileys Women's Prize For Fiction (vormals Orange Prize), arbeitet für Rundfunk und Fernsehen. Für BBC Four moderiert sie eine wöchentliche Sendung, in der Autoren und ihre Bücher vorgestellt werden.

Kate Mosse hat Romane und Sachbücher geschrieben, vor ihrer Arbeit für Rundfunk und Fernsehen war sie stellvertretende Intendantin des Chichester Festival Theatre in West Sussex. Sie ist Mitglied der Royal Society of Arts. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in West Sussex und in Carcassonne. Ihr erster Roman "Das verlorene Labyrinth" wurde ein Weltbestseller. Es folgten die Romane "Die achte Karte", "Wintergeister" und "Die Frauen von Carcassonne".


(Quelle: Droemer Knaur)