Ihr Lieben,
ich habe gerade ein bisschen Zeit zwischen meinen heutigen Terminen und dachte mir, da das Abendprogramm sich kurzfristig jederzeit wieder ändern kann, dass ich schon mal mit meinem Bericht für den ersten Messetag anfangen könnte. Gedacht, getan - denn die ersten Stunden hier auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse hatten es schon ziemlich in sich. Doch dazu komme ich gleich, denn ich bin ja schon seit gestern Abend in der Stadt, die jedes Jahr wieder für fast eine Woche mein zweites bzw. drittes Zuhause darstellt.
Im Gegensatz zum letzten Jahr war meine Anreise zur diesjährigen Buchmesse ziemlich entspannt. Zwar musste ich kurzfristig noch meine Unterkunft umbuchen, da meine Mitfahrgelegenheit von der ursprünglichen Pension leider doch nicht zur Messe kommen konnte/kann, und habe dann natürlich auch erst ein paar Tage vor der Abfahrt festgestellt, dass meine gebuchten Zugtickets für einen Tag später (also heute) ausgestellt waren, was auch hier eine Umbuchung nach sich zog. Doch abgesehen davon lief ansonsten alles reibungslos. Kein umgekippter ChaiLatte in der S-Bahn und nur knapp zwanzig Minuten Verspätung trotz pünktlicher Abfahrt in Hamburg. Im Hostel gab es dann ein paar Probleme wegen der nicht vorliegenden ausdruckbaren Bestätigung, dass ich die Unterbringung schon bezahlt hatte, aber auch das konnte schnell geklärt werden und endlich, endlich durfte ich auf mein Zimmer. Den Abend verbrachte ich entspannt in einem urigen Pub in der Nähe des Hauptbahnhofes und leicht angetrunken fiel ich schließlich ziemlich fertig und erstaunlich früh ins Bett. Was gut war, denn um halb sechs klingelte der Wecker meines Mitbewohners und danach war leider auch für mich nicht mehr ans Schlafen zu denken. Deshalb war ich schon so früh auf und auf Facebook aktiv ;)
Was seine Vorteile hatte, da ich ganz ruhig und gelassen in den Tag starten konnte. Ausgiebiges Duschen und ein ausgedehntes Frühstück folgten und trotzdem war ich immer noch zehn Minuten vor der offiziellen Öffnung der Türen auf dem Messegelände - und durfte dank meines Pressetickets sogar schon rein! Hier darf sich Leipzig gerne eine Scheibe abschneiden, damit man nicht zu seinen ersten Terminen zu spät kommt, weil die Security einen einfach nicht durchlassen will. Zum Glück hatte ich vorausschauend meine Termine für diesen Messebesuch grundsätzlich schon auf eine Stunde nach Öffnung gelegt, um gar nicht erst in diese Bredouille zu kommen. Und so hatte ich gleich zu Beginn etwas Gelegenheit, ohne Gedränge durch die Gassen zu schlendern und mir schon mal einen ersten Überblick zu verschaffen. Anzukommen. Durchzuatmen.
Um 10:00 Uhr ging es dann direkt los mit einem Doppel-Termin bei den Fischer-Verlagen und ich kann euch versprechen, da kommt einiges auf uns zu - im Februar wird es drei Titel geben, die ich mir allesamt direkt habe vormerken lassen. Tanya Stewner bringt endlich einen neuen AllAge-Roman auf den Markt, außerdem darf man sich auf etwas Neues von Ally Condie freuen und die zweitwichtigste Neuerscheinung im Jahr 2015 ist natürlich das erste verlagspublizierte Jugendbuch meiner wunderbaren Lilly Lindner, zu welchem es hier auf den Schattenwegen auch eine besondere Aktion geben wird. Näheres erfahrt ihr hoffentlich bald, die Feinabstimmungen hierzu müssen leider bis nach der Messe warten. Doch auch abgesehen von diesen drei Titeln hält das kommende Programm von der Fischer-Verlagsgruppe einiges bereit. Die Fantasy bleibt weiterhin recht verhalten, dafür gibt es viele tolle realistische Romane und eine vielversprechende Dystopie. Viel mehr möchte ich euch gar nicht verraten, denn es soll ja spannend bleiben ;)
Im zweiten Termin habe ich dann mit Lillys Fischer-Lektorin gesprochen und bin natürlich prompt mitten auf der Messe während des Gespräches erstmal stilecht (und stilvoll) in Tränen ausgebrochen. Denn ich hatte die Ehre, den noch unveröffentlichten Trailer anzuschauen und auch das Cover vom Jugendroman bereits begutachten zu dürfen.
Nach den Fischer-Terminen hatte ich wieder ein wenig Zeit für mich und die unsagbar vielen Verlagsstände. Natürlich klapperte ich erstmal alles Namhafte ab, dann zog es mich aber auch in Halle 4, die immer ein wenig stiefmütterlich behandelt wird, und dort fand ich direkt einen Verlag, mit dem ich noch nicht zusammenarbeite und der mir tatsächlich auch gleich ein interessantes Leseexemplar mitgegeben hat. Auf dieses bin ich sehr gespannt, die ersten Seiten konnte ich im Pressezentrum auch schon anlesen, bevor ich anfing, den Tagesrückblick vorzubereiten.
Erst um 14:00 Uhr folgte dann der nächste Pressetermin mit einem recht jungen Kontakt, den ich eigentlich erst im Juni bei einer kleinen Pressemesse der Kinder- und Jugendbuchverlage in Hamburg neu geknüpft hatte. Nach dem Umzug des Ueberreuter-Verlags von Wien nach Berlin war dort ohnehin viel im Umbruch, sodass ich hier trotz vorheriger Zusammenarbeit mit Literatopia quasi wieder bei Null anfangen konnte. Viel ist dort im Jugendbuchbereich nicht los, aber die drei Titel, die kommen werden, sind ebenfalls allesamt auf meiner Rezensionsliste gelandet. Einer wird die Fortsetzung von einem High-Fantasy-Titel sein, dessen erster Band bereits gelesen Zuhause iegt und auf seine Besprechung wartet, ein zweiter geht in Richtung Romantasy und der dritte wurde stilistisch mit Nick Hornby vergleichen, was mich unglaublich neugierig gemacht hat.
Es folgte eine weitere kurze Pause, in der ich mir ein Crêpe mit Nutella und Kirschen (bisher ungetestete Kombi für mich) und viel frische Luft gönnte. Denn so langsam merkte ich, dass ich sowohl gestern als auch heute viel zu wenig Flüssigkeit zu mir genommen hatte, die Nacht verdammt kurz war und die Luft in den Messehallen auf Dauer schlichtweg nicht gesund ist.
Anschließend flitzte ich zu Thienemann, aus deren Programm ich ebenfalls schon einiges gelesen, aber noch nicht alles rezensiert habe. Auch ungelesene Titel warten hier noch auf ihren Einsatz, umso dringender, da gerade der zweite Band von einem dieser Wartelistenausharrer erschienen ist. Auch in diesem Programm darf man nicht allzu viel aus dem Jugendgenre erwarten, doch hier hat mich besonders ein Titel - von einer jungen deutschen Autorin - extrem angesprochen. Es hat ganz den Anschein, als würden im nächsten Jahr eventuell doch endlich wieder ein paar mehr Interviews kommen und der entsprechenden Schattenwege-Rubrik ein wenig Leben einhauchen. Einen älteren Titel, von dem die Verlagsmitarbeiterin aber unglaublich begeistert war, durfte ich gleich mitnehmen. Auch den habe ich schon angelesen ... ihr könnt euch das Dilemna vorstellen? ^^
Und schließlich kam mein Abschlusstermin für den heutigen Tag, der zum Glück noch kurzfristig geklappt hat: Rowohlt. Die Zusammenarbeit mit diesem Verlag ist leider ziemlich eingeschlafen, obwohl ich immer wieder tolle Titel entdecke und auch einige bespreche. So wirklich sagen, woran das liegt, kann ich nicht, aber die Gespräche sind immer wieder toll und das Programm unglaublich wertvoll - ganz besonbers freue ich mich, dass es im Februar endlich mit der Reihe um Bea und Florin weitergeht, denn Ursula Poznanski ist es sicherlich schon leid, immer wieder mein Gefrage zu dem Thema ertragen zu müssen. Außerdem wird es gleich zwei neue Titel von Lauren Beukes geben und auch Fans von Jojo Moyes, Karen Sander (ihr zweites Buch ist gerade erschienen und wurde von mir ebenfalls gleich mitgenommen xD) und Andreas Winkelmann dürfen sich auf baldigen Nachschub freuen. Aber auch ein paar neue Autoren hält das Programm bereit, auf die ich sehr neugierig bin.
Das war's dann auch schon wieder für heute. Für mich steht jetzt noch ein entspanntes Essen mit Freunden an - wer meint, dass Urlaub heißt, man trifft keine Arbeitskollegen, der hat sich getäuscht ;) - und dann werde ich mich mit einem von meinen tollen neuen Büchern ins Bett packen. Morgen stoßen dann zwei Kollegen von Literatopia zu mir und wir wuseln uns gemeinsam durch den Tag. Da fällt mir ein, ich muss meinen Fragebogen für das Interview noch fertig machen - aaaaaaaaaah! :D
Ich wünsche euch vorsorglich schon mal eine gute Nacht und hoffe, dass ich dem einen oder anderen in den nächsten Tagen noch über den Weg laufen werde :)
Dies ist ein Gastbeitrag von Schattenwege.net, der privaten Seite unserer Chefredakteurin Jessica.